Annehmen

In schweren Zeiten liegt unser Fokus oft auf den belastenden Ereignissen und unsere Gedanken und Gefühlen kreisen um die aktuelle Problematik.

Wir versuchen zu ergründen, warum es so ist und fühlen uns oft hilflos und ausgeliefert. Um diese unangenehmen Gefühle zu beseitigen suchen wir nicht selten nach schnellen Lösungen, die aber per Knopfdruck nicht so einfach gefunden werden.

Inwiefern kann uns das Annehmen nun helfen? Das Wort „Annehmen“ bezieht sich in der Achtsamkeitspraxis auf die Fähigkeit Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind, ohne dass ich über sie urteile. Es bedeutet aber nicht, dass ich die Situation einfach so hinnehme und resigniere. Es ist eher ein bewusstes und liebevolles Akzeptieren dessen, was ist.

Ich nehme den gegenwärtigen Moment an, ohne das Bedürfnis zu haben, ihn verändern oder kontrollieren zu wollen. Das kann ich in Bezug auf meine Gedanken, Emotionen,  körperliche Empfindungen aber auch auf äussere Umstände anwenden.

Indem ich mir zugestehe, dass mich belastende Ereignisse aus der Bahn werfen, erlaube ich mir, liebevoller mit mir umzugehen. Ich erlaube mir, mich genauso so zu fühlen, wie es im Moment ist und werde dadurch mitfühlender mit mir selbst. Ich spüre in meine Befindlichkeiten rein und entdecke, was alles da ist. Spüre ich Schmerz, Hilflosigkeit, Angst oder Wut? Wie fühlt sich das an und was geschieht, wenn ich meine Gefühle eine Weile beobachte?

Es kann durchaus sein, dass sich heftige Gefühle alleine durch unser Zulassen, Spüren und  Beobachten verändern und leichter werden.

Annehmen, was ist, kann uns beruhigen. Indem wir unsere Gefühle und Gedanken wahrnehmen und sie annehmen ohne sie verändern zu wollen, schaffen wir neuen Raum. Einen Raum, um zu sein und um Kraft zu schöpfen für das, was kommen wird.