Raumhalten in der Trauerbegleitung
«Raumhalten» in der Trauerarbeit
Das Konzept des «Raum haltens « ist ein wichtiger Bestandteil in der Trauerbegleitung. Wir schaffen eine unterstützende und einfühlsame Umgebung, die es dem Trauernden ermöglicht, seine Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse auszudrücken und zu verarbeiten, ohne sich beurteilt oder unverstanden zu fühlen.
Wir schaffen einen Raum, in dem wir der Trauer Platz geben, sie gesehen und gelebt werden darf. Hier sind einige Aspekte des «Raum Haltens» in der Trauerbegleitung:
- Zuhören: Wir hören aktiv zu, haben Interesse an dem, was die trauernde Person zu sagen hat. Wir versuchen nicht zu unterbrechen oder zu kommentieren.
- Empathie zeigen: Wir versuchen uns in die Lage der trauernden Person zu versetzen und zeigen Mitgefühl für ihre Gefühle und Gedanken. Anstatt zu sagen «Ich weiss, wie du dich fühlst», ist es oft hilfreicher zu sagen, «Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer für dich ist».
- Keine Urteile: Wir urteilen oder bewerten die Gefühle und Reaktionen der Trauernden nicht. Jeder trauert auf seine eigene Weise. Es gibt kein «richtiges» oder «falsches» Trauern.
- Geduld haben: Für Trauer gibt es keinen Zeitplan. Wir lassen die trauernde Person in ihrem eigenen Tempo vorangehen.
- Schweigen akzeptieren: Es gibt Momente, in denen trauernde Menschen einfach nur in Stille sein möchten. Zusammen schweigen ist oftmals heilsamer als immer reden oder trösten zu wollen.
- Praktische Unterstützung: Nebst der emotionalen Unterstützung kann es hilfreich sein, praktische Unterstützung anzubieten, wie Hilfe im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung.
- Grenzen respektieren: Wir respektieren die Grenzen der trauernden Person. Wenn sie alleine sein möchte, geben wir ihr ihren Raum. Wenn sie reden möchte, sind wir für sie da.
- Selbstfürsorge: Wir achten auf unser eigenes Wohlbefinden. Die Begleitung eines trauernden Menschen kann emotional belastend sein und uns an unsere Grenzen bringen. Auch wir haben Anspruch Unterstützung, wenn wir diese benötigen.