Wenn wir uns der Trauer verschließen, unterdrücken wir die emotionalen Reaktionen und Prozesse, die mit dem Verlust oder dem schmerzhaften Ereignis verbunden sind. Dies kann kurzfristig dazu führen, dass wir uns besser und stärker fühlen, da wir uns vor den unangenehmen Gefühlen schützen. In der ersten Zeit der Trauer kann diese Reaktion durchaus positiv sein. Sie macht es uns möglich im Alltag zu funktionieren und diesen zu überstehen.

Verschliessen wir uns aber länger vor unseren Gefühlen, kann es sein, dass wir immer weniger fühlen. Indem wir die Trauer unterdrücken, lassen wir diese aussen vor.

Dies kann sich auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden auswirken. Es kann sein, dass wir uns weniger leistungsfähig fühlen, vermehrt niedergeschlagen sind und bewusst oder unbewusst nähere soziale Bindungen meiden.

Trauer ist ein natürlicher Prozess, der uns hilft, Verluste zu verarbeiten. Es ist wichtig, Trauer zuzulassen, ihr Raum zu geben und eine neue Form der Verbindung mit der verstorbenen Person zu finden. Mit der Zeit kann eine neue Beziehung entstehen, die die Liebe zum geliebten Menschen wieder spürbar macht und stets einen Platz im Herzen innehat.

Wenn wir uns der Trauer öffnen, lassen wir wieder Liebe zu.