Wie begegne ich trauernden Jugendlichen?
Die Trauerbegleitung von Jugendlichen erfordert besondere Sensibilität und Achtsamkeit. Hier sind einige Grundsätze, die in der Trauerbegleitung von Jugendlichen wichtig sind:
Schaffe einen sicheren Raum, indem der Jugendliche sich in deiner Gegenwart sicher fühlt und frei über seine Gefühle sprechen kann, ohne verurteilt zu werden.
Sei für den Jugendlichen da. Manchmal reicht es, einfach nur zuzuhören oder still anwesend zu sein. Deine Präsenz alleine kann Trost spenden.
Zeige echtes Mitgefühl und Verständnis für die Gefühle der Jugendlichen und gibt ihnen Raum, diese auszudrücken.
Verwende eine einfühlsame und verständnisvolle Sprache. Vermeide Sätze, die den Schmerz des Jugendlichen herunterspielen könnten, wie „Es wird schon wieder“ oder „Sei stark“.
Stelle offene Fragen, die dem Jugendlichen Raum geben, seine Gefühle und Gedanken zu teilen. Beispiele sind „Wie fühlst du dich heute?“ oder „Möchtest du darüber sprechen, was passiert ist?“
Bestätige die Gefühle des Jugendlichen und mache deutlich, dass es in Ordnung ist, traurig, wütend oder verwirrt zu sein. Sage Dinge wie „Es ist völlig verständlich, dass du dich so fühlst.“
Sprich über positive Erinnerungen an die verstorbene Person, wenn der Jugendliche das möchte. Das Teilen von Erinnerungen kann ein wichtiger Teil des Trauerprozesses sein.
Biete an, den Jugendlichen bei praktischen Dingen zu unterstützen, wie Hausaufgaben, Haushaltspflichten oder bei Freizeitaktivitäten. Zeige, dass du für ihn da bist, nicht nur emotional, sondern auch praktisch.
Ermutige den Jugendlichen, seine Gefühle durch Schreiben, Malen, Musik oder andere kreative Aktivitäten auszudrücken. Manchen hilft auch Sport oder Bewegung, um mit ihrer Trauer umzugehen.
Wenn du merkst, dass der Jugendliche sehr stark leidet oder Schwierigkeiten hat, den Verlust zu bewältigen, schlage vor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut oder Berater kann spezialisierte Unterstützung bieten. Dies gilt auch für dich als begleitende Person. Zögere nicht selbst Hilfe zu holen.